Für die dritte Staffel der “Landarztpraxis” werden über 120 Folgen produziert. Das muss ein wahnsinniger Drehaufwand sein…

Schumann: Dailys sind eine ganz eigene Art der Filmproduktion. Das ist eine logistische Meisterleistung. Es wird allen Mitarbeitenden das Höchstmaß an Engagement, Einsatz und Leistung abverlangt. Das Tolle ist dabei, dass es hier trotzdem immer mit Humor einhergeht, mit einer Leichtigkeit, mit einer großen Lust an der Arbeit. Und das merken die Zuschauer und Zuschauerinnen, glaube ich, und deswegen ist das Format auch so erfolgreich.

Wie halten Sie die Balance zwischen Beruf und Privatleben bei einem so zeitintensiven Projekt?

Schumann: Es gibt eigentlich keine wirkliche Balance. Der Beruf nimmt gerade 90 Prozent meiner Lebenszeit ein. Und die Momente dazwischen, die versuche ich dann wirklich zu nutzen für meine Liebsten. Meine Frau ist selbst total eingespannt. Wir nehmen uns dann halt aktiv die Zeit, die wir irgendwie haben. Es gibt ja auch andere Phasen, in denen ich dann wieder mehr Zeit habe. Andere Menschen haben halt regelmäßige Jobs, da sind sie immer gleich eingespannt. Und bei uns gibt es Hochphasen, in denen man die ganze Zeit arbeitet. Und dann gibt es auch wieder ein, zwei Monate, in denen man weniger arbeitet.

Die Landarztpraxis Staffel 2 Folge 3: WG wider Willen

Wie klappt es bei Ihnen denn mit dem Bayerisch?

Schumann: Mit dem Bayerisch komme ich klar. Wobei man gar nicht vom “Bayerischen” an sich sprechen kann, weil jede Region einen eigenen Einschlag hat. Ich komme aus Sachsen, da ist es genauso. Das variiert ja schon von Dorf zu Dorf. Da ist man natürlich als Schauspieler auch hellhöriger. Ich liebe den Dialekt. Ich liebe Dialekte allgemein. In Deutschland gibt es so eine Art Dialekt-Hitparade, sage ich jetzt mal. Es gibt die akzeptierten Dialekte und die weniger akzeptierten. Ich finde alle Dialekte spannend, interessant und schön. Ich höre sie gerne und liebe es, wenn ich den Menschen ihre Heimat anhöre.

Ihre Rolle Chris kommt aus Berlin nach Wiesenkirchen. Könnten Sie sich als Stadtmensch auch vorstellen, selbst auf dem Land zu wohnen?

Schumann: Das ist tatsächlich mein großer Wunsch. Mein Leben ist momentan in der Stadt relativ fest verankert. Aber das große Ziel ist es, auf dem Land zu leben. Ich bin ja auch dort groß geworden, ich bin ein Dorfkind. Mit Schafen, Schweinen, Gänsen, Enten, mit Feldern von Johannisbeersträuchern, die ich als Kind immer pflücken musste – wie ich sie gehasst habe! Kartoffeln ausbuddeln und Erdbeerfelder. Gerade weil ich dort aufgewachsen bin, will ich liebend gerne aufs Land zurückkehren.