Ein sonniger Frühlingstag in Ellmau. Die Ruhe der Berge täuscht – denn im Hintergrund bahnt sich ein
medizinischer und emotionaler Albtraum an, der nicht nur Martin Gruber, sondern das gesamte Team der Praxis
an ihre Grenzen bringt.
Ein Patient mit einem Geheimnis
Ein junger Mann namens Aaron Mertens, 28 Jahre alt, wird mit diffusen Schmerzen, innerer Unruhe und plötzlichen Blackouts eingeliefert. Die Symptome sind unspezifisch, doch Martin spürt schnell: Hier stimmt etwas nicht. Aaron zeigt keine Krankenakte, weigert sich, persönliche Fragen zu beantworten – und trägt ein altes Foto von einem kleinen Mädchen bei sich. Nur eines wiederholt er immer wieder: „Ich darf nicht gerettet werden.“
Ein medizinisches Rätsel
Die Untersuchungen ergeben alarmierende Ergebnisse: Aaron hat einen nicht operierten Gehirntumor, der sich in einem gefährlichen Stadium befindet. Eine Operation muss dringend erfolgen – aber Aaron verweigert jede Hilfe. Er behauptet, er habe einen Pakt abgeschlossen, und wenn er überlebt, werde jemand anderes sterben.
Zunächst hält Martin es für eine psychische Belastung. Doch dann meldet sich ein anonymer Anrufer in der Praxis, der in düsterem Tonfall sagt: „Wenn Aaron überlebt, stirbt ein Kind in Ellmau.“ Der Anruf ist nicht zurückverfolgbar.
Zwischen Leben und Tod
Martin steht vor einer unmöglichen Entscheidung: Soll er eine lebensrettende Operation durchführen – obwohl eine dunkle Drohung im Raum steht? Ist das alles nur ein Spiel? Oder steckt ein perfides System dahinter?
Währenddessen taucht ein kleines Mädchen mit dem Namen Leni im Krankenhaus auf – sie hat hohes Fieber und starke Bauchschmerzen. Als Martin das Foto aus Aarons Tasche mitbringt, erkennt Leni ihn sofort: „Das ist mein Bruder.“ Doch Aaron hatte geschworen, keine Familie mehr zu haben…
Die Wahrheit bricht heraus
Hans recherchiert weiter und findet heraus: Aaron war früher Teil eines illegalen Medikamentenexperiments in Osteuropa. Dort wurden junge Menschen gegen Bezahlung mit riskanten Präparaten getestet. Viele überlebten nicht – doch Aaron entkam. Seine Schuldgefühle über den Tod anderer Teilnehmer – darunter auch ein Kind, das wie Leni aussah – verfolgen ihn bis heute.
Martin wird klar: Aarons Pakt war symbolisch – er glaubt, dass er es nicht verdient zu leben, solange er die Vergangenheit nicht wiedergutmachen kann.
Doch es ist zu spät. Leni fällt ins Koma – und Aaron kollabiert.
Zwei Leben, ein Schicksal
Die Klinik steht unter Druck. Martin muss gleichzeitig zwei kritische Eingriffe koordinieren: Eine Notoperation bei Leni wegen einer akuten Blinddarmentzündung mit Sepsis – und die riskante Gehirnoperation bei Aaron, die von einem Neurochirurgen übernommen werden soll, der noch im Anflug ist.
Doch ein Schneesturm setzt ein. Der Hubschrauber mit dem Spezialisten kann nicht landen.
Martin hat zwei Optionen:
-
Entweder operiert er Aaron selbst, ohne Erfahrung mit Gehirneingriffen – mit hohem Risiko.
-
Oder er rettet Leni und überlässt Aaron seinem Schicksal.
Das dramatische Finale
Martin entscheidet sich – gegen jedes Protokoll – beide Operationen zu übernehmen, in enger Zusammenarbeit mit seinem Team. Zwei OPs, zwei Leben, zwei Schicksale – alles in seinen Händen.
Die Kamera wechselt zwischen den beiden OP-Sälen. Musik, Stille, Herzmonitore. Dann – Stillstand bei Aaron. Martin kämpft. Wiederbelebung. Minuten vergehen.
Dann: Herzschlag.
Auch Leni überlebt.
Martin verlässt den OP, zitternd, schweißnass – doch innerlich gebrochen. Denn er weiß: Er hat zwar zwei Leben gerettet – doch in seinem Innersten fühlt er, dass Aaron nie gerettet werden wollte.
Epilog
Eine Woche später. Aaron sitzt im Garten der Klinik, schwach, aber lebendig. Leni läuft zu ihm – und er bricht in Tränen aus. Er flüstert: „Ich dachte, ich müsste sterben, damit jemand leben darf. Aber du hast mir gezeigt, dass Schuld nicht durch Opfer, sondern durch Liebe geheilt wird.“
Martin beobachtet die Szene von weitem. Lisbeth tritt zu ihm:
„Du hast dich wieder geopfert, Martin. Aber dieses Mal… für zwei verlorene Seelen.“