Ein Kunstwerk des Verbrechens – Die Rosenheim-Cops stehen vor einem kniffligen Fall

Ein neuer, mysteriöser Fall sorgt im malerischen Rosenheim für Aufregung: Der bekannte Maler Heinrich

Gschwendtner wird tot aufgefunden – und das unter ungewöhnlichen Umständen. Auf seinem letzten Kunstwerk,

einer Aktzeichnung, wurden das Gesicht der abgebildeten Frau und eine Stelle am Fuß absichtlich unkenntlich

gemacht. Die Polizei steht vor einem Rätsel: Wer hatte ein Interesse daran, diese Details zu verbergen – und warum?

Die ersten Ermittlungen von Kommissar Hansen und Kollegin Kaya führen sie direkt zu Corinna Hüfner, dem Modell des Verstorbenen. Corinna ist eine attraktive junge Frau, die regelmäßig für Gschwendtner Modell stand. Schnell gerät sie in den Fokus der Ermittlungen – nicht zuletzt wegen ihres Verlobten, Timo Ritter. Ritter, ein erfolgreicher Fitnesstrainer mit einem Hang zur Eifersucht, soll zuletzt in einen heftigen Streit mit Gschwendtner geraten sein, weil dieser Corinna angeblich „zu oft“ malen wollte – und dabei seine Begeisterung für sie kaum verbergen konnte.

Ein Mord aus Leidenschaft?

Die Ermittler stellen sich die Frage: War Heinrich Gschwendtner das Opfer eines Eifersuchtsdramas? Die Indizien sprechen zunächst dafür. Corinna wirkt bei der Vernehmung nervös, Timo Ritter reagiert aggressiv auf die Fragen der Polizei. In der Wohnung des Malers werden zudem zerrissene Skizzen gefunden – Akte von Corinna –, die offensichtlich aus Wut zerstört wurden. Haben Eifersucht und verletzter Stolz zur Eskalation geführt?

Doch das Motiv der Leidenschaft ist nicht das einzige, das in Betracht gezogen werden muss.

Ein dunkles Geheimnis: Der Rektor unter Druck

Im Laufe der Ermittlungen stoßen die Kommissare auf einen weiteren, vielversprechenden Verdächtigen: Rektor Dr. Bülow, der Leiter der regionalen Kunsthochschule. Wie sich herausstellt, verband Gschwendtner und Bülow eine dunkle Vergangenheit. In ihrer Jugend war Bülow ein aufstrebender Künstler, bevor er sich der Wissenschaft zuwandte – doch sein Erfolg beruhte offenbar auf einer „Gefälligkeit“, die ihm Gschwendtner einst erwiesen hatte: eine Fälschung. Gschwendtner soll damals ein Gemälde für ihn angefertigt haben, das Bülow als sein eigenes ausgab und das den Grundstein für seine heutige Position legte.

Seit Jahren erpresste Gschwendtner den Rektor mit diesem Wissen. Laut Aussagen mehrerer Zeugen sei das Verhältnis der beiden zuletzt äußerst angespannt gewesen. Hatte Bülow Angst, dass das Geheimnis ans Licht kommt und seine Karriere zerstört wird? Hatte er deshalb einen Mörder engagiert – oder gar selbst zugeschlagen?

Jo im Marketing-Wahn: Kulinarische Komik mit Nebenwirkung

Der Tote im Garten

Während sich die Ermittlungen zuspitzen, sorgt eine parallele Nebenhandlung für Unterhaltung – aber auch für kulturelle Missverständnisse: Jo, der charmante Gastronom und gute Freund des Polizeiteams, steckt mitten in internationalen Verhandlungen. Ein chinesisches Unternehmerpaar aus Chongqing hat Interesse daran, Jos bayerisches Restaurant zu franchisen. Eine riesige Chance für Jo – doch dafür muss er punkten.

Um bei den Investoren zu glänzen, versucht sich Jo kurzerhand im „interkulturellen Marketing“. Mit Hilfe eines Online-Kurses lernt er Begrüßungsrituale, chinesische Essgewohnheiten und sogar ein paar Redewendungen. Voller Eifer dekoriert er sein Lokal mit roten Lampions, serviert „fusionierte“ bayerisch-chinesische Spezialitäten und versucht sich an asiatischer Höflichkeitsform.

Doch was als guter Wille beginnt, nimmt schnell eine komische Wendung: Jo verwechselt Zeichen auf Glückskeksen, verschenkt eine „Pekingente“ aus Gummi (für Kinder gedacht) als angebliches Symbol für Respekt – und beleidigt versehentlich den Geschäftspartner, als er statt einem höflichen „Danke für die Ehre“ ein Sprichwort über „faule Enten“ zitiert.

Die peinliche Situation droht zu eskalieren, doch Jo bleibt hartnäckig – und überzeugt schließlich mit einem ganz einfachen, aber ehrlichen Konzept: Er lädt die Investoren zu einem traditionellen Weißwurstfrühstück ein, begleitet von bayerischer Musik und Gastfreundschaft „wie bei Oma“. Diese Authentizität beeindruckt mehr als jedes Marketing-Manöver – und bringt die Wende.

Die Auflösung – Ein tragisches Spiel

Zurück im Kommissariat gelingt es Hansen und Kaya schließlich, die letzten Puzzleteile zusammenzufügen. Eine technische Analyse der Zeichnung enthüllt, dass die unkenntlich gemachten Stellen nachträglich von Gschwendtner selbst verändert wurden – offenbar, um das Modell zu schützen. Eine Nachricht in seinem Atelier bestätigt dies: Er wollte „niemandem mehr schaden“, besonders nicht Corinna, die ihm einst aus einer schwierigen Lebensphase geholfen hatte.

Der wahre Täter ist letztlich eine Überraschung: Es ist nicht Timo Ritter, nicht Rektor Bülow – sondern Corinna selbst. Sie hatte Gschwendtner im Affekt gestoßen, als dieser ihr drohte, ein intimes Bild öffentlich auszustellen. Gschwendtner war betrunken und aufgebracht, sprach von „Kunst um jeden Preis“. Corinna wollte nur, dass er es zerstört – doch der Streit eskalierte, und Gschwendtner fiel unglücklich auf eine Staffelei, die ihn tödlich verletzte.

Aus Angst und Schock versuchte Corinna anschließend, die Zeichnung zu entstellen – ein letzter Versuch, die Erinnerung an den Maler und seine Obsession zu kontrollieren. Ihr Verlobter Timo deckte sie, was seine aggressiven Reaktionen erklärt.

Ein Fall voller Schatten – und neuer Chancen

Am Ende bleibt ein Gefühl von Tragik. Der Fall zeigt, wie dünn die Grenze zwischen Kunst und Besitzanspruch, zwischen Bewunderung und Obsession sein kann. Corinna wird sich verantworten müssen – doch auch sie ist, wie Jo es ausdrückt, „mehr Opfer als Täterin“.

Und Jo? Er erhält am Ende tatsächlich den Franchise-Deal – und kündigt augenzwinkernd an, das erste bayerisch-chinesische Gasthaus in Chongqing zu eröffnen. Der Fall ist gelöst, das Leben in Rosenheim geht weiter – mit einem Hauch Melancholie und einer Portion Humor.