Kim-Sarah Brandts über ihre Zeit bei „Rote Rosen“ und ihre Karriere nach dem Serienausstieg
Kim-Sarah Brandts, die vielen als Jule Jansen aus der beliebten Telenovela „Rote Rosen“ bekannt ist, blickt heute
mit einer Mischung aus Nostalgie und Wehmut auf ihre Zeit in der Serie zurück. Im Gespräch mit der Lüneburger
Zeitung (LZ) reflektiert die Schauspielerin nicht nur über ihre Rolle in der Telenovela, sondern auch über die
Herausforderungen, die mit dem Serienimage einhergingen, sowie über ihre Karriere und Zukunftspläne. Obwohl sie heute nicht mehr regelmäßig in Lüneburg weilt, bleibt die Stadt für sie ein Stück Heimat.
Erinnerungen an Lüneburg und die Zeit bei „Rote Rosen“
„Ich habe nur gute Erinnerungen an Lüneburg und meine Zeit bei den Roten Rosen“, sagt Kim-Sarah Brandts und lässt dabei keinen Zweifel an ihrer Wertschätzung für die Stadt und ihre Rolle in der Telenovela. Als sie über ihr Alter spricht, lacht die 41-Jährige und sagt scherzhaft: „So alt bin ich schon? Krass.“ Diese humorvolle Bemerkung zeigt, wie entspannt sie heute über ihre Vergangenheit und ihren Werdegang als Schauspielerin nachdenkt.
Besonders im Frühling, wenn die Blumen in Lüneburg zu blühen beginnen, erwacht bei der Schauspielerin die Sehnsucht nach der „charmanten“ Altstadt. „Wenn alles blüht, ist es einfach wunderschön – perfekt für eine romantische Telenovela mit der Ilmenau, dem alten Kran, den Gassen und Cafés“, schwärmt sie. Die Atmosphäre in Lüneburg hat es ihr angetan, besonders rund um die Schröderstraße, die sie als „Kaffeejunkie“ besonders liebt. Auch wenn sie mittlerweile nicht mehr so oft in Lüneburg ist, hat die zweifache Mutter die Hansestadt nicht vergessen: „Dieses Jahr war ich noch nicht da, aber ganz bestimmt bald wieder“, versichert sie.
Freundschaften aus der Serienzeit
Trotz der räumlichen Entfernung zu ihren ehemaligen Kollegen aus „Rote Rosen“ pflegt Kim-Sarah Brandts noch immer enge Freundschaften mit einigen von ihnen. In der Schauspielbranche ist es oft schwer, langfristige Kontakte zu pflegen, doch mit vielen aus dem „Rote Rosen“-Team hat es gut funktioniert. „In der Branche ist es nicht selbstverständlich, noch so viel Kontakt mit seinen Kollegen zu haben“, sagt Brandts. Besonders hervor hebt sie die Freundschaften zu Brigitte Antonius, Sarah Maria Besgen und Jenna Waibert. Auch mit ihrem Serienvater Gerry Hungbauer, der in der Telenovela den Charakter Thomas spielte, steht sie noch regelmäßig in Kontakt. „Natürlich wird es durch Familie und Entfernung schwieriger, aber auf Events läuft man sich hier und da über den Weg“, erklärt sie.
Kim-Sarah Brandts lebt heute mit ihrer Familie in Hamburg, was die Anreise nach Lüneburg, wo „Rote Rosen“ gedreht wurde, immer noch relativ einfach macht. Dennoch hat sie inzwischen andere Prioritäten, und die Zeit, die sie für berufliche Verpflichtungen aufbringt, ist begrenzter geworden. Trotzdem ist Lüneburg für sie immer noch ein Ort der Erinnerung an die schönen Drehtage und an die Momente mit den Kollegen abseits der Kamera.
Die Herausforderung des Serienimages
Trotz der positiven Erinnerungen an ihre Zeit bei „Rote Rosen“ gibt es für Kim-Sarah Brandts auch einen kleinen Wermutstropfen. Nach ihrem letzten Auftritt in der Serie im Jahr 2021, als sie noch einmal für ein Gastspiel zurückkehrte, landete sie schnell in der „Serien-Schublade“. Sie erzählt, dass nach ihrer Rolle als Jule Jansen die Anfragen für andere Projekte deutlich zurückgingen. „Der Rote-Rosen-Stempel ist da, die Anfragen für weitere Projekte wurden weniger“, sagt sie mit einem Hauch von Bedauern.
Dieser Stempel, den viele Schauspieler nach längeren Engagements in einer täglichen Serie tragen, ist schwer abzuschütteln. Für Kim-Sarah Brandts bedeutete dies, dass sie nach ihrer Zeit bei „Rote Rosen“ Schwierigkeiten hatte, sich in andere Rollen einzufinden. Sie beschreibt es selbstironisch als „08/15-Blondie mit Kugelaugen“ – ein Typ, der während der Corona-Pandemie scheinbar nicht mehr so gefragt war. „Mein Typ war wohl nicht mehr so gefragt“, erklärt sie und fügt hinzu, dass dies einen zusätzlichen Dämpfer für ihre Karriere darstellte.
Corona und die Auswirkungen auf die Karriere
Die Pandemie hatte nicht nur persönliche, sondern auch berufliche Auswirkungen auf viele Schauspieler. Für Kim-Sarah Brandts war es eine schwierige Zeit. „Corona hat vieles durcheinandergebracht. Auch ich hatte mit den Folgen zu kämpfen“, gesteht sie. Wie viele andere in der Branche hatte auch sie mit ausfallenden Drehs und fehlenden Aufträgen zu kämpfen. Ihre Karriere geriet ins Stocken, und der Wettbewerb um neue Rollen wurde zunehmend härter.
Dennoch betrachtet sie ihre Jahre bei „Rote Rosen“ als großes Glück. Sie erinnert sich daran, wie sie insgesamt sieben Jahre lang ein fester Bestandteil der Serie war. „Insgesamt war ich sieben Jahre dabei. Ein so langer Teil der Serie zu sein, das ehrt mich“, sagt sie stolz. Diese lange Zeit in einer so populären Serie hat sie geprägt und ihr viele wertvolle Erfahrungen beschert. Ob sie sich eine Rückkehr zu „Rote Rosen“ vorstellen kann? „Die Entscheidung liegt nicht bei mir, aber ich hätte nichts dagegen“, erklärt sie. Die Möglichkeit, erneut in die Welt von „Rote Rosen“ einzutauchen, lässt sie offen. Sollte sich eine Gelegenheit ergeben, wäre sie nicht abgeneigt, noch einmal in die Rolle der Jule Jansen zu schlüpfen.
Blick in die Zukunft
Auch wenn Kim-Sarah Brandts heute nicht mehr regelmäßig vor der Kamera steht, hat sie noch Pläne für die Zukunft. Die Schauspielerin ist offen für neue Projekte, auch wenn sie sich inzwischen bewusst dafür entscheidet, nur noch an solchen Arbeiten teilzunehmen, die ihr wirklich am Herzen liegen. Ihre Familie und ihre Kinder haben inzwischen einen hohen Stellenwert in ihrem Leben, und sie möchte ihre beruflichen Entscheidungen auch danach ausrichten. „Ich habe keine Angst davor, den nächsten Schritt zu gehen. Es gibt noch so viele spannende Projekte, die ich gerne umsetzen würde“, sagt sie optimistisch.
Für Kim-Sarah Brandts bleibt Lüneburg ein besonderer Ort, der nicht nur mit ihrer Zeit bei „Rote Rosen“ verbunden ist, sondern auch mit vielen persönlichen Erinnerungen. „Lüneburg wird immer ein Stück Heimat für mich bleiben“, sagt sie abschließend. Und vielleicht wird sie ja irgendwann noch einmal in die Stadt zurückkehren – sei es für ein weiteres Projekt oder einfach, um in die Erinnerungen an die gute alte Zeit einzutauchen.