In der malerischen Idylle von Ellmau scheint alles seinen gewohnten Lauf zu nehmen. Doch was wie ein weiterer
ruhiger Sommer in den Tiroler Alpen beginnt, entwickelt sich rasch zu einem Albtraum für Dr. Martin Gruber und
seine Familie. Die neue Staffel von “Der Bergdoktor” konfrontiert den beliebten Arzt mit alten Sünden, familiären
Zerreißproben und einem Skandal, der seine gesamte Existenz infrage stellt.
Ein anonymer Notruf bringt Martin in der ersten Folge zu einem schwer verletzten jungen Mann am Fuße eines steilen Abhangs. Als er den Patienten erkennt, bleibt ihm beinahe das Herz stehen: Es ist Jonas Leitner, der Sohn seines ehemaligen Studienkollegen Tobias, der angeblich vor Jahren bei einem Lawinenabgang ums Leben kam. Jonas lebt – und behauptet, Martin hätte ihn und seinen Vater damals absichtlich im Stich gelassen. Martin schweigt. Niemand weiß, was wirklich in jener Nacht geschah.
Jonas’ plötzliche Rückkehr entfacht eine Kette von Ereignissen, die nicht nur Martins Vergangenheit ins Wanken bringt, sondern auch das Vertrauen seiner Familie erschüttert. Hans, sein Bruder, beginnt an der Integrität Martins zu zweifeln, besonders nachdem er erfährt, dass Martin Jonas’ letzte E-Mail seit über einem Jahr ungelesen ließ. Lilli, die Martin wie ein Vater aufgezogen hat, entdeckt zufällig die Nachricht und stellt Nachforschungen an. Ihre Loyalität wird auf eine harte Probe gestellt, als sie Hinweise findet, dass Martin ihr möglicherweise nicht die ganze Wahrheit über den Tod von Tobias erzählt hat.
Parallel dazu taucht eine neue Figur im Dorf auf: Andrea Kern, eine elegante, aber undurchsichtige Frau, die offiziell im Auftrag des Gesundheitsministeriums unterwegs ist, um die ländlichen medizinischen Strukturen zu prüfen. Doch ihre Fragen zielen zu sehr auf Martins Praxis, auf frühere Patientenakten und alte Notfalleinsätze. Schnell wird klar: Andrea verfolgt eigene Ziele – und sie scheint mehr über Martin zu wissen, als sie zugeben will.
Zur gleichen Zeit kehrt Susanne überraschend nach Ellmau zurück. Was zunächst wie ein freudiges Wiedersehen aussieht, verwandelt sich bald in einen Albtraum: Susanne gesteht Martin, dass sie schwer krank ist. Die Diagnose lautet fortgeschrittene Leukämie. Sie möchte sich in ihrer Heimat behandeln lassen – aber nicht aus Mitleid, sondern weil sie spürt, dass sie hier einen Abschluss finden muss. Für Martin ist es ein Schock. Die Frau, mit der er einst ein gemeinsames Leben plante, kämpft nun gegen den Tod – und braucht seine Unterstützung dringender denn je.
Während sich Martin bemüht, Susanne in ihrer Therapie zu begleiten, gerät er beruflich und privat immer mehr unter Druck. Die Dorfgemeinschaft, sonst seine stärkste Stütze, beginnt hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln. War der Bergdoktor wirklich in ein Unglück verwickelt? Hat er damals aus Selbstschutz einen Kollegen geopfert? Die Gerüchte verdichten sich, als Jonas in einem Interview mit einem Online-Magazin schwere Vorwürfe erhebt. Plötzlich ist Martin nicht mehr nur Arzt, sondern Verdächtiger.
Auch Lilli leidet unter der neuen Situation. Sie steht kurz vor dem Abschluss ihres Medizinstudiums in Wien, doch ihr Herz hängt an der Heimat – und an der Praxis ihres Onkels. Als sie von Andrea zu einem informellen Gespräch gebeten wird, in dem es um angebliche Unregelmäßigkeiten in der Patientenführung geht, beginnt sie an allem zu zweifeln. Hat Martin wirklich etwas zu verbergen? Oder versucht jemand, ihn gezielt zu Fall zu bringen?
Andrea wird indes immer aktiver. Sie beschafft sich Unterlagen, spricht mit ehemaligen Patienten und konfrontiert Martin schließlich mit einem Bericht über einen Vorfall, der nie gemeldet wurde. Martin sieht sich gezwungen, endlich die Wahrheit zu sagen. Damals, vor zehn Jahren, kam es bei einer riskanten Rettungsaktion zu einem Streit zwischen ihm und Tobias Leitner. Tobias bestand auf einer gefährlichen Route, Martin warnte ihn. Als die Lawine kam, konnte Martin nur sich und einen anderen Verletzten retten. Tobias und Jonas galten als verschollen – bis Jonas jetzt wieder auftauchte.
Doch es gibt eine Wendung: Jonas hat nie die ganze Wahrheit gesagt. Er wurde nach der Lawine von einem Einsiedler gerettet und lebte jahrelang zurückgezogen, aus Misstrauen gegenüber der Welt. Erst der Tod seines Retters zwang ihn zur Rückkehr. Seine Wut auf Martin war geprägt von Schuldgefühlen und Halbwissen. Nach einem offenen Gespräch beginnt Jonas zu begreifen, dass Martin damals vielleicht doch keine Wahl hatte.
Währenddessen verschlechtert sich Susannes Zustand rapide. Die Therapie schlägt nicht an. In einer der emotional stärksten Szenen der Staffel bittet sie Martin, sie in ihren letzten Tagen zu begleiten – nicht als Arzt, sondern als Freund. Es ist ein Moment voller Schmerz, Reue und unausgesprochener Liebe. Als Susanne schließlich stirbt, steht Martin wieder einmal am Rand des Abgrunds.
Die letzte Folge der Staffel bringt schließlich alle Handlungsstränge zusammen. Andrea muss ihre Untersuchung abbrechen, nachdem ihr Vorgesetzter erfährt, dass sie ein persönliches Motiv hatte: Ihr Bruder starb nach einer riskanten OP in einem ländlichen Krankenhaus – seither sieht sie in jedem Landarzt einen potenziellen Mörder. Ihre Kampagne gegen Martin war von Beginn an subjektiv geprägt.
Jonas verlässt Ellmau, diesmal mit einem Brief der Versöhnung. Hans entschuldigt sich bei Martin für seinen Zweifel. Lilli entscheidet sich, in Ellmau zu bleiben und die Praxis gemeinsam mit Martin weiterzuführen. Der letzte Schnitt zeigt Martin, wie er alleine in der Praxis sitzt, Susannes altes Notizbuch in den Händen. Er liest ihre letzten Zeilen: „Was zählt, ist nicht, was wir verloren haben. Sondern was wir trotz allem bewahren konnten.“
Staffel 19 endet mit Hoffnung, aber auch mit der Erkenntnis, dass die Vergangenheit nie ganz schweigt – und dass nur Mut, Wahrheit und Liebe den Weg nach vorne weisen können.