In der hochdramatischen 12. Folge der 6. Staffel von Der Bergdoktor mit dem Titel „Allein (2)“ geraten die
Emotionen außer Kontrolle – und es wird klar: Nicht jeder Herzenswunsch darf in Erfüllung gehen.
Marie Weidler, ein sensibles kleines Mädchen, sehnt sich nichts sehnlicher, als an ihrem Geburtstag ihren Vater
wiederzusehen. Doch was eigentlich ein Moment des Glücks und der Nähe sein sollte, entwickelt sich zu einem gefährlichen Pulverfass. Ihre Mutter, geplagt von Angst und dunklen Erinnerungen, glaubt, dass Maries Vater ihrem Kind etwas antun könnte – und verbietet strikt jeden Kontakt. Diese Entscheidung ist endgültig. Doch der Vater lässt sich nicht aufhalten. Als er dennoch auftaucht, um seine Tochter zu sehen, droht die Situation zu eskalieren. Ein friedliches Wiedersehen wird zum Albtraum, als Vergangenheit und Misstrauen ungebremst aufeinanderprallen.
Parallel dazu leiden Martin Gruber (Hans Sigl) und Anne unter einer anderen Form der Trennung: Das Kontaktverbot, das durch Arthur ausgesprochen wurde, liegt wie eine kalte Mauer zwischen ihnen. Ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt – und es ist unklar, ob sie dieser Belastung standhalten kann. Während Martin in seinen Arztalltag zurückkehrt, begleitet von alten Wunden und neuen Sorgen, ist Anne zerrissen zwischen Loyalität und dem Verlangen, wieder in Martins Nähe zu sein.
Der emotionale Kern der Episode liegt in der Frage: Wie viel Einfluss dürfen Ängste auf unsere Entscheidungen haben – vor allem, wenn ein Kind im Mittelpunkt steht? Der Bergdoktor wird erneut nicht nur als Arzt, sondern als Vermittler, Zuhörer und moralischer Kompass gebraucht. Kann Martin zwischen den Fronten vermitteln, bevor sich der Konflikt endgültig verhärtet?
Zugleich wirft die Folge einen kritischen Blick auf das Thema Kindeswohl und elterliche Verantwortung. Der emotionale Zwiespalt der Mutter, die zwischen Schutzinstinkt und dem Recht auf Vaterliebe abwägt, wird intensiv dargestellt. Dabei wird deutlich: Es gibt keine einfachen Lösungen, wenn das Herz in zwei Richtungen zerrissen wird.
Schauspielerisch glänzt das Ensemble wie gewohnt: Hans Sigl überzeugt mit tiefgründiger Zurückhaltung, Monika Baumgartner bringt als Lisbeth Gruber emotionale Stabilität in ein zunehmend chaotisches Umfeld. Die Spannung steigt bis zur letzten Szene, als ein unerwarteter Besucher am Fürstenhof auftaucht und neue Fragen aufwirft.
Fazit: „Allein (2)“ ist mehr als nur eine weitere Folge – sie ist ein intensives Familiendrama, das unter die Haut geht. Der Bergdoktor zeigt eindrucksvoll, wie dünn der Grat zwischen Liebe und Misstrauen sein kann. Wer diese Folge verpasst hat, sollte unbedingt in der ZDF-Mediathek nachholen – eine emotionale Achterbahnfahrt, die man nicht verpassen sollte!