Menschen in existenzieller Not, aber auch jene, die vor einer wichtigen Lebensfrage stehen und Orientierung suchen, finden Rat bei Isabelle Hagen. Die Diplom-Sozialpädagogin leitet – neben ihrer Tätigkeit in den evangelischen Gemeinden Bad Tölz und Holzkirchen – die Soziale Beratung der Diakonie München und Oberbayern im Bunten Haus der evangelischen Gemeinde Miesbach.
Frau Hagen, an wen richtet sich die Soziale Beratung im Bunten Haus?
An Menschen, die sich in einer Notlage oder einer krisenhaften Situation befinden. Aber auch an jene, die in irgendeiner Form Orientierung suchen, sei es Orientierung im Ämter-Dschungel oder bei der Frage, ob ein Anspruch auf gesetzliche Leistungen zur Existenzsicherung besteht. Manche stehen vielleicht vor einer Lebensfrage und suchen einen neuen Impuls.
Wie können Sie den Ratsuchenden denn konkret helfen?
Das hängt vom Sachverhalt ab. Zunächst einmal kläre ich gemeinsam mit den Menschen die Lage und sortiere. Liegt ein Schuldenproblem vor, vermittle ich an die Schuldnerberatung der Caritas weiter. Wenn es ältere Menschen sind, die viel allein sind, schaue ich, ob es hier in der Kirchengemeinde ein passendes Angebot gibt, in das man sie einbeziehen könnte. Vielfach ist die soziale Beratung auch Armutsberatung. Das bedeutet aber nicht, dass jeder, der zu mir kommt, in finanziellen Nöten steckt. Manchmal haben die Menschen einfach Gesprächsbedarf. Dann nehme ich mir Zeit für sie und höre wertschätzend zu. Wobei es mein Anspruch ist, den Menschen eine neue Perspektive zu vermitteln. Ich will sie befähigen, ihre Situation selbst in die Hand zu nehmen. Sie sollen das Gefühl haben, wieder Herr der Lage zu sein. Wenn ich den Eindruck habe, dass ein Problem mehrere Menschen betrifft, kann man ein bedarfsorientiertes Gruppenangebot oder Projekt initiieren. So ist zum Beispiel in Bad Tölz vor etwa 15 Jahren ein Alleinerziehenden-Treff entstanden. Auslöser war, dass immer wieder Alleinerziehende mit ihren spezifischen Problemen in die Beratung kamen. Bei Bedarf begleite ich auch zu wichtigen Terminen, die der Betroffene allein nicht schafft.
Die Aktion „Leser helfen Lesern“
Von der Aktion „Leser helfen Lesern“ der Heimatzeitung profitieren in diesem Jahr der BRK-Kreisverband, das Bunte Haus in Miesbach sowie der Förderverein Warmbad Miesbach. Spenden können auf das Konto 13 300 bei der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee (BLZ 711 525 70), IBAN: DE04 7115 2570 0000 0133 00, eingezahlt oder überwiesen werden. Das Finanzamt anerkennt den Durchschlag der Überweisung bis zu einem Betrag von 300 Euro. Für Spenden über 300 Euro stellt das Landratsamt Quittungen aus (bitte vollständige Adresse angeben).