„Die Rosenheim-Cops“: Dieter Fischer über den Verlust seiner Eltern – „Ich war völlig hilflos“

Seit über 14 Jahren begeistert Dieter Fischer als Kommissar Anton Stadler in der beliebten ZDF-Serie Die

Rosenheim-Cops ein Millionenpublikum. Mit seinem bayerischen Charme, seiner Gelassenheit und einer Prise

trockenem Humor hat er sich längst in die Herzen der Zuschauer gespielt. Doch hinter der fröhlichen TV-Fassade

verbirgt sich ein Mensch, der in seinem Privatleben schwere Zeiten durchlebt hat – insbesondere nach dem Verlust

seiner Eltern. In einem berührenden Interview mit der Zeitschrift Bunte spricht der Schauspieler offen über seine Trauer, Spiritualität und sein Engagement für sterbenskranke Menschen.

Eine Herzensangelegenheit: Das Engagement im Hospiz

Bereits seit sieben Jahren ist Dieter Fischer Schirmherr des Hospizvereins im Pfaffenwinkel – ein Engagement, das für ihn weit mehr ist als nur eine ehrenamtliche Funktion. Es ist eine persönliche Mission. „Das Thema Tod wird in unserer Gesellschaft viel zu oft verdrängt“, erklärt er. „Dabei ist ein würdevoller Abschied ein Menschenrecht.“ Im Hospiz gehe es nicht darum, das Leben um jeden Preis zu verlängern, sondern darum, den letzten Weg mit Würde, Liebe und Respekt zu begleiten.

Besonders hebt Fischer in diesem Zusammenhang zwei Frauen hervor, die ihn tief beeindruckt haben: Schwester Angela vom Hospizverein und Schwester Raphaela vom Kloster Polling. „Für mich sind sie Engel der Nächstenliebe“, sagt er voller Ehrfurcht. Sie und viele andere still arbeitende Menschen in der Kirche seien der Grund, weshalb er trotz aller Kritik an der Institution Kirche weiterhin gerne Katholik sei. „Ich brauche die Spiritualität“, so Fischer. „Und ich spüre sie in der Kirche – und auch im Hospiz.“

Der Tod seiner Eltern: Eine schmerzhafte Erinnerung

Dass der Tod ein tiefgreifendes, emotionales Erlebnis ist, musste Dieter Fischer selbst erfahren. Sein Vater starb im Alter von 71 Jahren, seine Mutter sogar noch früher – mit nur 61 Jahren. Die Erinnerungen an diese Zeiten sind für ihn bis heute präsent. „Ich denke jeden Tag an sie“, gesteht er. „Sie sind einfach da – manchmal in einem Lächeln, manchmal in einem Geruch.“

Besonders schwer sei für ihn gewesen, seine Eltern leiden zu sehen. „Es war eine Ausnahmesituation, die uns alle überfordert hat“, erinnert er sich. „Ich fühlte mich hilflos.“ Rückblickend wünscht er sich, damals schon vom Konzept eines Hospizes gewusst zu haben. „Ich hätte ihnen diesen würdevollen Abschied von Herzen gegönnt.“

Nicht nur die Sterbenden selbst, sondern auch deren Angehörige erhalten im Hospiz Unterstützung – ein Aspekt, den Fischer besonders schätzt. „Im Sterben sind wir alle keine Profis“, sagt er nüchtern. Gerade deshalb sei professionelle Begleitung so wichtig.

Hospizarbeit braucht mehr Aufmerksamkeit – und mehr Unterstützung

Mit seiner Bekanntheit möchte Dieter Fischer der Hospizarbeit ein Gesicht geben – und Bewusstsein schaffen. „Für todkranke Kinder wird viel gespendet – was natürlich gut und wichtig ist“, so Fischer. „Aber sterbende Erwachsene geraten oft in den Hintergrund.“ Ein Zustand, den der Schauspieler so nicht akzeptieren möchte. „Ich dachte mir: Da muss sich etwas ändern. Da engagiere ich mich.“

Und tatsächlich: Sein Einsatz zeigt Wirkung. Gemeinsam mit der Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, die ebenfalls als Schirmherrin fungiert, wird aktuell ein zweites Hospiz in Bad Wiessee (Landkreis Miesbach) gebaut. Die Anzahl der verfügbaren Betten soll von acht auf 16 verdoppelt werden – eine Reaktion auf die lange Warteliste und die stetig steigende Nachfrage.

Ein persönlicher Blick auf das eigene Lebensende

Auf die Frage, ob er sich selbst vorstellen könne, in einem Hospiz zu sterben, antwortet der Schauspieler ohne Zögern: „Ja, auf jeden Fall. Das wäre für mich ein würdevoller Ort für den letzten Weg.“ Doch zum Glück fügt er schmunzelnd hinzu: „Aber das hat hoffentlich noch Zeit – ich bin pumperlgsund, wie man bei uns in Bayern sagt.“

Trauer, Glaube und Hoffnung: Dieter Fischers ganz persönliche Sicht aufs Leben

In dem Interview wird deutlich: Dieter Fischer ist ein Mensch mit Tiefgang. Seine Erfahrungen mit dem Tod, seine gelebte Spiritualität und sein soziales Engagement zeigen, dass sich hinter dem TV-Kommissar ein nachdenklicher, mitfühlender und sehr bewusster Mensch verbirgt.

Die Hospizarbeit ist für ihn nicht nur eine Möglichkeit, anderen zu helfen, sondern auch eine Form der Trauerbewältigung. Sie hilft ihm, mit dem eigenen Verlust umzugehen und gibt seinem Schmerz einen Sinn. „Ein würdevoller Tod ist genauso wichtig wie ein erfülltes Leben“, betont er. Und genau dafür setzt er sich mit ganzem Herzen ein.

Ein Blick in die Zukunft: „Die Rosenheim-Cops“ gehen weiter

Trotz der ernsten Themen bleibt Dieter Fischer auch seinem Publikum treu. Die Dreharbeiten zur 25. Staffel von Die Rosenheim-Cops laufen bereits, und der Schauspieler ist voller Vorfreude. Jeden Dienstag um 19:25 Uhr ist er als Anton Stadler im ZDF zu sehen – und auch über Joyn im Livestream.

Für seine Fans ist klar: Sie wünschen sich, dass Dieter Fischer der Serie noch lange erhalten bleibt – als scharfsinniger Ermittler auf dem Bildschirm und als engagierter Mitmensch im wahren Leben.