Familie – das ist sowohl für “Bergdoktor” Martin Gruber als auch dessen Darsteller Hans Sigl (55) enorm wichtig. Trotzdem hat er den Kontakt zu seinen Eltern schon vor Jahren abgebrochen. Jetzt hat er erklärt, warum.
Sigl fühlt sich in seiner Patchwork-Familie pudelwohl. Umso erstaunlicher, dass seine eigene Familie eigentlich kaum noch besteht: Er hat den Kontakt zu seinen Eltern vor Jahren abgebrochen. Im Podcast “Hotel Matze” erklärte er, warum.
Hans Sigl versuchte, die Ehe seiner Eltern zu retten
Hans Sigls Eltern trennten sich, als er zehn Jahre alt war. Ein verstörender Moment. “Ich wurde sehr kurzfristig damit konfrontiert, habe dann aber nachhaltig und länger versucht, das immer wieder zusammenzuhalten.” Sigl: “Kinder versuchen oft, die Probleme der Eltern zu bewältigen.” Vielleicht meinte er dieses Erlebnis, als er vor Jahren im “Bunte”-Interview sagte: “Ich musste sehr früh erkennen, dass man im Leben Narben davonträgt. Jeder von uns trägt Kindheits-Narben, da kommt keiner unbeschadet davon.”
Sein Versuch, die gescheiterte Ehe der Eltern zu kitten, war zum Scheitern verurteilt. Die Eltern trennten sich. Sigl blieb zurück – zwischen den Stühlen und mit einer schmerzenden Narbe an der Seele. Es gelang ihm, die Vergangenheit während seines eigenen Psychologie-Studiums und einer begleitenden Therapie aufzuarbeiten. Er gelangte zu der Erkenntnis: “Ich kann nicht immer zurückblicken und alles zusammenhalten.”
Deshalb zog er im Alter von 30 Jahren die Konsequenzen und brach den Kontakt zu seinen Eltern ab.
Hans Sigl: “Man kann sich von jedem Menschen verabschieden”
“Ich habe gesagt, mit großer Dankbarkeit und Demut, ich finde das großartig, was unser Leben war, und ich bedanke mich für mein Leben mit euch”, schilderte Sigl das entscheidende Gespräch mit seinen Eltern. Und dann war das gemeinsame Leben vorbei. Seine Mutter traf er vor ihrem Tod nur noch zweimal. Seinen Vater, der in Rottenmann in der Steiermark leben soll, hat er bis heute nie mehr wiedergesehen.
Im Podcast sagte er: “Man kann sich von jedem Menschen verabschieden. Die biologische Herkunft wird manchmal auch überschätzt.”