„In aller Freundschaft“: So schafft Jutta Kammann das TV-Comeback mit 80

Ruhestand ist für sie ein Fremdwort! Jutta Kammann stand jetzt wieder für die ARD-Serie „In aller Freundschaft“ in Leipzig vor der Kamera. Als Oberschwester Ingrid kehrt sie in die Sachsenklinik zurück – diesmal als Patientin.

„Es hat mir Spaß gemacht und ich spürte ein Glücksgefühl, wieder mit den Kollegen zusammenzuarbeiten“, sagt die Schauspielerin zu BILD und verrät, wie sie es schafft, so fit zu bleiben, aber auch, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hat.

Herzliches Wiedersehen: Gemeinsam mit Bernhard Bettermann (60, Dr. Stein) und Alexa Maria Surholt (57, Verwaltungschefin Marquardt, r.) stand die Schauspielerin letzte Woche vor der Kamera

Foto: MDR / Sebastian Kiss

Nach drei Jahren kehrt Kammann in die Sachsenklinik zurück

Seit dem Ausstieg aus „In aller Freundschaft“ im Dezember 2014 hatte Jutta Kammann immer wieder Gastauftritte in der Serie, zuletzt 2021. Im Sommer letzten Jahres klingelte dann erneut ihr Telefon.

„Bei einer Episodenrolle ist es meistens so, dass man sie noch kurzfristig umbesetzen kann. Wird aber etwas für die ehemalige Oberschwester Ingrid geschrieben, muss die Produktion sicher sein, dass ich es auch spiele“, erzählt Kammann. „So haben sie schon, bevor es das Drehbuch gab, gefragt, ob ich Lust und Zeit habe. Ich habe sehr gerne zugesagt.“

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„Diesmal musste ich den Text richtig pauken“

Im März wird die Wahl-Münchnerin 81 Jahre. Ein Alter, in dem nicht mehr alles ganz so einfach ist. „Der Körper verlangt schon seinen Tribut. Ich habe diesmal für die Rolle richtig pauken müssen“, gesteht sie. Früher konnte sie sich die Texte wesentlich schneller merken. „Aber das Gehirn ist trainiert und so lief es am Set sehr gut. Wir waren sogar schneller mit Drehen fertig als geplant.“

Doch wie bleibt man so fit? „Ich bin mit großer Begeisterung unsportlich. Aber ich bin ein sehr agiler Mensch und eigentlich den ganzen Tag in Bewegung“, verrät der „IaF“-Star. Weitere Faktoren sind wenig Alkohol und wenig Fleisch.

Jutta Kammann (r.) spielte als Oberschwester Ingrid 14 Jahre die Vorgesetzte von Arzu Bazman (47). Nach Kammanns Ausstieg wurde Krankenschwester Arzu die Pflegedienstleiterin in der Serie

Foto: MDR / Sebastian Kiss

Kammann: „Alkohol habe ich mein Leben lang kaum getrunken. Mir schmeckt es einfach nicht. Mein Mann war Alkoholiker und er hätte gerne in mir einen Saufkumpan gehabt, somit hatte er aber immer eine nüchterne Chauffeurin. Das war auch etwas wert. Und ernährt habe ich mich, früher zum Teil aus Kostengründen, viel vegetarisch. Heute esse ich zwar auch mal ein Stück Fleisch, aber Gemüse schmeckt mir besser.“

Auf dem linken Auge fast blind

Das Einzige, das Jutta Kammann zu schaffen macht, sind ihre Augen. Die Schauspielerin leidet unter einer Makuladegeneration. Auf dem linken Auge kann sie kaum noch sehen. Die Sehkraft auf dem rechten Auge ist seit drei Jahren stabil.

Nach zwei Drehtagen ging es für Jutta Kammann wieder von Leipzig zurück nach München. Dort lebt sie in der Seniorenresidenz „Augustinum“

Foto: MDR / Sebastian Kiss

Höhenunterschiede und Entfernungen kann sie jedoch nicht mehr richtig einschätzen. Kammann: „Zum Glück habe ich meine Freundin Mia an meiner Seite, die mich auch nach Leipzig begleitet hat und auf mich aufpasst.“

Und so ist ein weiteres Comeback nicht ausgeschlossen.