„Neue Rivalin in der Spreewaldklinik: Stürzt Mona Leas Welt ins Chaos?“

Gerade als sich Lea endlich sicher fühlte, sicher in einer Weise, die sie sich lange nicht mehr erlaubt hatte, riss die

Realität ihr den Boden unter den Füßen weg. Die Beziehung zu Erik war wie ein sicherer Hafen geworden – einer,

den sie sich hart erarbeitet hatte nach Jahren des Zweifelns, der Enttäuschungen, der Suche nach dem einen

Menschen, bei dem alles einfach leicht sein durfte. Mit Erik hatte sie sich zum ersten Mal angekommen gefühlt. Es

waren die kleinen Dinge, die sie so glücklich machten: wie er ihr morgens Kaffee brachte, obwohl er selbst keinen trank, oder wie er ihre Hand suchte, wenn sie schweigend nebeneinander auf der Couch lagen. Sie hatte angefangen, mit ihm in die Zukunft zu denken – vorsichtig, aber voller Hoffnung.

Und dann kam Mona zurück.

Es war ein Dienstagmorgen, unspektakulär wie jeder andere, bis Lea aus dem Fenster sah und die Silhouette einer Frau erkannte, die sie nur aus Geschichten kannte. Mona. Die Ex. Die Frau, von der Erik immer gesagt hatte, dass sie ein abgeschlossenes Kapitel sei. Dass sie gegangen sei, ohne sich umzusehen. Und doch stand sie jetzt da – an Eriks Auto gelehnt, eine Hand auf dem Dach, die andere auf der Schulter eines kleinen Jungen. Timmy.

Die Begegnung war unvermeidlich. Als Lea wenig später in die Küche kam, stand Erik bereits am Fenster, blass, mit leerem Blick. Sie legte ihm eine Hand auf den Rücken, doch er zuckte kaum merklich zusammen. “Was ist los?”, fragte sie, obwohl sie es längst wusste. Sein Schweigen war Antwort genug.

In den folgenden Tagen veränderte sich alles. Zuerst waren es nur Nuancen – kürzere Gespräche, ein abwesender Blick, ein Lächeln, das nie ganz bei ihr ankam. Dann kam die Unsicherheit. Lea fühlte sich wie eine Statistin in einem Stück, das plötzlich ein neues Skript hatte. Erik war freundlich, aber nicht mehr präsent. Und wann immer Mona in der Nähe war, veränderte sich etwas in ihm. Er wurde weicher, nachdenklicher. Und Timmy, dieser schüchterne kleine Junge mit den blonden Locken und den großen Augen, hatte eine entwaffnende Wirkung auf ihn.

„Papa“, hatte Timmy gesagt. Ganz beiläufig. Und Erik hatte ihn nicht korrigiert.

Lea stand daneben, das Herz in der Kehle, und wusste nicht, was sie sagen sollte. War das ein Versehen? Eine kindliche Verwechslung? Oder war es mehr? Sie hatte nicht den Mut zu fragen – aus Angst vor der Antwort.

Lars in Gefahr😱 - Wird er DAS überleben?😦 | Die Spreewaldklinik

Gleichzeitig wurde sie von einem anderen Schatten heimgesucht: einem Brief, den sie vor wenigen Wochen erhalten hatte. Kein Absender, keine Erklärung. Nur eine Zeile in krakeliger Schrift: “Die Wahrheit lässt sich nicht für immer verstecken.” Sie hatte ihn erst weggeworfen, dann wieder hervorgekramt, stundenlang betrachtet. Alte Erinnerungen hatten sich in ihr geregt, Erinnerungen, die sie tief vergraben glaubte – an eine andere Zeit, an einen Ort, den sie niemals wieder betreten wollte. Es war, als würden die Geister ihrer Vergangenheit genau in dem Moment auftauchen, in dem ihre Gegenwart zu bröckeln begann.

Und so stand sie nun zwischen zwei Fronten: Der sich langsam entziehenden Liebe eines Mannes, den sie nicht verlieren wollte, und einem alten Geheimnis, das drohte, sie erneut zu verschlingen.

Eines Abends, als Erik spät von einem Treffen mit Mona zurückkam – “Es ging um Timmy”, hatte er gesagt, ohne sie anzusehen – traf Lea eine Entscheidung. Vielleicht war es keine endgültige Trennung, aber ein Abstand. Ein Innehalten, bevor sie sich ganz verlor. Sie packte ein paar Sachen, schrieb ihm einen Zettel: „Ich brauche Luft zum Atmen. Vielleicht brauchen wir beide das. Ich bin bei Mia.“ Dann ging sie, ohne auf eine Reaktion zu warten.

Sie wusste nicht, wie lange sie in der Wohnung ihrer besten Freundin bleiben würde. Sie wusste nur, dass sie sich selbst wiederfinden musste, bevor sie ganz in der Rolle verschwand, die ihr diese Geschichte aufzwingen wollte.

Am nächsten Morgen, noch müde vom Schlaf auf dem Gästesofa, machte sie sich auf den Weg zur Klinik. Die Routine half. Patientenakten, Diagnosen, Visiten – es war ein Ort, an dem sie sich auskannte, ein Platz, an dem Gefühle keine Rolle spielten. Doch auch dieser letzte sichere Raum blieb nicht lange unberührt.

Er kam mit der Morgenbesprechung. Dr. Mark Engelhardt. Der neue Oberarzt der Inneren. Groß, breitschultrig, mit einem Auftreten, das gleichermaßen Selbstsicherheit und geheimnisvolle Tiefe ausstrahlte. Sein Blick schweifte durch den Raum, fand ihren, blieb eine Sekunde zu lang hängen. Es war kein klassisches Flirten – eher ein neugieriges Erkennen. Als hätte er etwas in ihr gesehen, das sie selbst längst vergessen hatte.

Lea spürte, wie sich in ihrem Inneren etwas regte. Sie schob es weg – zu früh, zu chaotisch. Aber als er später in der Cafeteria neben ihr stand, eine Tasse schwarzen Kaffee in der Hand und ein leises „Darf ich?“ sagte, war sie nicht mehr sicher, ob sie diesem neuen Kapitel nicht doch eine Chance geben wollte. Nur eine kleine.

Doch sie ahnte nicht, wie sehr Mark Engelhardt ihr Leben verändern würde.