Die emotionale Sammelleidenschaft eines „Rosenheim-Cops“-Stars: Traktoren als Brücke zur
Vergangenheit
Viele Prominente pflegen Hobbys, die ihnen einen Ausgleich zum hektischen Alltag vor der Kamera bieten. Bei
Dieter Fischer, einem der Hauptdarsteller der beliebten ZDF-Serie Die Rosenheim-Cops, ist es jedoch weit mehr als
ein einfaches Freizeitvergnügen. Seine Sammelleidenschaft für historische Traktoren entspringt einem zutiefst
bewegenden, persönlichen Hintergrund – sie ist eine stille Hommage an seine verstorbenen Eltern und seine ländlichen Wurzeln.
Der Rückzug von Frau Stockl – und andere Schlagzeilen
Die Serie Die Rosenheim-Cops steht derzeit ohnehin im medialen Rampenlicht. Der Grund: Marisa Burger, die seit Jahren die Rolle der quirligen Sekretärin Miriam Stockl spielt, hat ihren Ausstieg aus der Kultserie bekannt gegeben. Für viele Fans bedeutet das den Abschied von einem echten Urgestein, einer Figur, die mit ihrer charmanten Art das Gesicht der Serie entscheidend geprägt hat. Die Frage, wie die vakante Rolle neu besetzt werden soll, bleibt offen – ein Thema, das für viel Spekulation sorgt.
Während sich die Aufmerksamkeit der Medien auf diese Veränderung konzentriert, gewährt ein anderer Star der Serie einen sehr privaten Einblick in sein Leben: Dieter Fischer, alias Hauptkommissar Anton Stadler.
Traktoren mit Geschichte: Eine ungewöhnliche Sammlung
In einem Interview mit dem Magazin Bunte sprach der gebürtige Freisinger offen über eine Herzensangelegenheit: seine Sammlung alter Schlüter-Traktoren. Dabei handelt es sich nicht um eine simple Vorliebe für alte Landmaschinen, sondern um eine tief verwurzelte emotionale Bindung. Fischer, der seit 2011 fest zum Ensemble der Rosenheim-Cops gehört, besitzt mittlerweile elf Schlepper der traditionsreichen Marke – jeder einzelne ein Erinnerungsstück.
Die Firma Schlüter war ein bayerisches Unternehmen mit Sitz in Freising, Fischers Heimatstadt. Jahrzehntelang produzierte man dort Traktoren, die in der Landwirtschaft einen hervorragenden Ruf genossen. 1993 wurde das Werk geschlossen – ein Einschnitt, der nicht nur für die Region, sondern auch für Fischer persönlich Bedeutung hatte: „Meine Eltern haben beide in der Schlüter-Fabrik gearbeitet“, erzählt er. „Diese Traktoren erinnern mich an sie. Ich sammle sie nicht nur aus Leidenschaft – es ist meine Art, ihnen nahe zu bleiben.“
Erinnerung und Verbundenheit
Der Verlust seiner Eltern prägt Fischer bis heute. Seine Mutter starb bereits im Alter von 61 Jahren, sein Vater wurde 71. Obwohl beide bereits seit Jahren nicht mehr leben, fühlt sich Fischer ihnen durch die alten Traktoren tief verbunden: „Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke“, sagt er mit bewegender Ehrlichkeit. „Wenn ich einen meiner Traktoren sehe oder daran arbeite, ist es, als ob sie noch da wären.“
Diese besondere Bindung hat ihn in der Sammlerszene längst bekannt gemacht. Bei Oldtimertreffen oder Jubiläumsveranstaltungen ist Dieter Fischer ein gern gesehener Gast – so etwa auch im November 2024 in Hallbergmoos, als das 125-jährige Bestehen der Schlüterwerke gefeiert wurde. Natürlich ließ sich der Schauspieler dieses emotionale Ereignis nicht entgehen.
Ein Herz für Traditionen und Landleben
Fischers Leidenschaft für die Traktoren steht exemplarisch für seine generelle Einstellung zum Leben: bodenständig, naturverbunden, traditionsbewusst. Er selbst sagt, dass ihn das Landleben geprägt habe und dass er dieser Welt bis heute viel abgewinnen kann – auch wenn sein Beruf ihn regelmäßig auf Filmsets und Empfänge bringt.
Sein Herz schlägt für die Werte, mit denen er aufgewachsen ist. In einem früheren Interview mit der Süddeutschen Zeitung machte er klar, dass ihm Tierwohl und bewusste Ernährung sehr wichtig sind. Massentierhaltung und industriell produziertes Fleisch lehnt er entschieden ab: „Ich habe mal in einem Hotel ein Ei gegessen – mei, war das greislich“, erinnerte er sich. Es sei für ihn unverständlich, wie Menschen „für billiges Geld Halsgrat kaufen, der nur nach Glutamat schmeckt“.
Diese Haltung zieht sich durch viele Aspekte seines Lebens – er schätzt Qualität, Nachhaltigkeit und Authentizität. Für Fischer ist das kein Trend, sondern eine Lebenseinstellung. Genau deshalb passt er auch so gut zur Rolle des Kommissars Stadler, der in der Serie für seine Bodenständigkeit und seinen trockenen Humor geschätzt wird.
Ein Schauspieler mit vielen Facetten
Abseits der Rosenheim-Cops ist Dieter Fischer auch als Theaterschauspieler aktiv. Seine Vielseitigkeit und Authentizität machen ihn zu einem der beliebtesten Gesichter der ZDF-Krimiserie. Und während sich viele seiner Kollegen mit Luxusautos oder Designeruhren schmücken, investiert Fischer lieber in seine Traktoren – eine stille, aber umso ehrwürdigere Form von Erinnerungsarbeit.
Er pflegt seine Sammlung mit Hingabe. Die elf Schlepper stehen nicht nur als Ausstellungsstücke herum, sondern werden regelmäßig gewartet, gefahren und präsentiert. Besonders stolz ist Fischer auf ein Modell, das ursprünglich von seinem Vater mitgebaut wurde. „Das ist für mich mehr wert als jeder Ferrari“, meint er schmunzelnd.
Warten auf neue Folgen – und ein offenes Ende
Während die Fans nun gespannt auf neue Episoden der Serie warten, hallt das Finale der letzten Staffel noch nach. Einige Zuschauer äußerten sich verwundert über das abrupte Ende und hoffen nun auf Aufklärung in der kommenden Staffel. Doch unabhängig davon, wie es in Die Rosenheim-Cops weitergeht, ist klar: Dieter Fischer wird mit seinem Engagement, seiner Leidenschaft und seiner sympathischen Art auch künftig eine der zentralen Figuren der Serie bleiben.
Sein Beispiel zeigt, dass hinter jeder prominenten Fassade ein Mensch mit Geschichten, Erinnerungen und Emotionen steckt – und manchmal auch mit einer ganz besonderen Verbindung zu einem Traktor.